Das digitale Siloarchiv ist die Zusammenfassung einer mehrjährigen Siloforschung in Niederösterreich und Umgebung.
Methoden der Untersuchung
Das Sammeln der Silos erfolgt im 1:1 Modus. Die Methode ist die Reise, die Wiederholung unterschiedlicher Bewegungsformen und Geschwindigkeiten mit der „Silobrille“ im Kopf. Mit dem Auto, der Bahn, dem Rad und zu Fuß nähern wir uns dem Phänomen Getreidespeicher. Der bewegte Blick erzeugt eine filmische und vergleichende Wahrnehmung, stets relational zum davor und danach Gesehenem.
Unterschiedliche Betrachtungsradien ermöglichen ein Rein- und Rauszoomen im Forschungsfeld:
Betrachtungsradius bis 10 m
Das Objekt Silo wird untersucht.
- Schüttkasten
- Speicherhaus
- Halbturm
- Turm
- Sonderform
- Kombinationen
Charakteristische Gebäudeelemente und Zusätze von Außen und Innen
- Kopf
- Sender
- Kunst
- Maschinenhaus
- Rüssel und Auspuff
- Rohrleitung
- Vordach, Rampe und Gosse
- How it works
- Aussicht
- Panorama
- Schatten
Betrachtungsradius bis 100 m
Die Gebäudemorphologie der Speicher in Bezug zu den umliegenden Betriebsgebäuden wird untersucht.
- Hof
- Zeile
- Konglomerat
- Anlage
Betrachtungsradius bis 1000 m
Der Kontext und die Nachbarschaften der Silos werden untersucht.
- In der Stadt
- An der Bahn
- Im Dorfzentrum
- In Suburbia
- Am Feld und auf der Wiese
Darüber hinaus wird die Funktion der Silos als Orientierungspunkt in der Landschaft aufgezeigt.
- Landmark
- Doppelturm
Das Format der Dokumentation sind Fotos und Zeichnungen, Momentaufnahmen der Reise. Diese werden systematisiert und kategorisiert. Bauzeitalter, Gebäudedimension, Adresse und Geodaten vervollständigen das Archiv.
Die Sammlung zeigt die Gesamtaufnahme (Architektur, Kunst, Landschaft) aller Getreidespeicher in Niederösterreich. Mit angestrebtem Anspruch auf Vollständigkeit wurden alle Silos ab der Gründung der Raiffeisen Genossenschaft mit Beginn des 20. Jh. aufgenommen. Die nicht genossenschaftlich realisierten wenigen Getreidespeicher / Schüttkästen vor der Moderne wurden – so weit wir darüber Kenntnis erlangt haben – erfasst.
Wie spezifisch die niederösterreichische Entwicklung der Speichergebäude und ihre Entwicklung zu singulären Türmen architektur-historisch ist, wird anhand einiger Beispiele von Getreidespeichern der Moderne im benachbarten Tschechien zum Vergleich gezeigt.
Als Bonustrack „Best of Silos“ gibt es ausgewählte architekturgeschichtliche, architekturtheoretische und kulturhistorische Referenzen und Assoziationen.